Die Lautlose Suche

schalli 

  Lyrik 

Winterende 

Vom Fenster her dringt mir ein Duft
ertastet langsam mein Gesicht
behutsam meinen Geist ergreift
ich halte ein, doch weiß noch nicht
was ist’s das meine Sinne streift
was liegt versteckt da in der Luft

So wie erlebt vor langer Zeit
sehr lange um mich zu erinnern
scheint es mir dennoch wohl bekannt
in mein Gedächtnis eingebrannt
denn sanft aus der Vergangenheit
fängt’s leise an hindurch zu schimmern

Als wollt er meinen Schwermut stören
fällt Regen mir in mein Gemüt
zerschneidet jeder Tropfen gar
das traurig, triste Winterlied
und lässt mich seine Weise hören
so sonderbar, so wunderbar

Musik und Melodie sie dringen
aus fremden Höhen an mein Ohr
die Urkraft einer Sinfonie.
In tausendfacher Harmonie
sich Sänger reihen ein im Chor
das Lied des Frühlings anzustimmen

Erfüllt sind Himmel, Wald und Erden
ihr frischer Atem reißt mich mit
um mich herum mit leisem Tritt
erwachen Flora, Mensch und Tier
Du lässt es wieder Sommer werden
dafür Herr will ich danken dir

März 89

 Nichts ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist